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Fasziniert von Finnlands Schulen

08.11.2008 08:04 (Kommentare: 0)

OSTSEE-ZEITUNG.DE  |  Wochenendausgabe, 08. November 2008  |  Hansestadt Greifswald

Greifswald „Beeindruckend und schön“ sei die Reise nach Finnland gewesen, verriet Bildungsdezernent Ulf Dembski in dieser Woche nach seiner Rückkehr, „zugleich aber auch frustrierend“.

Die Einschätzung überrascht nicht, nach dem, was der Greifswalder dort in Schulen sah und erlebte. „In Bereichen, in denen wir nur kleckern, da klotzen die Finnen“, berichtet der Stellvertreter des Oberbürgermeisters, der sich gemeinsam mit rund 30 Lehrern, Schulleitern, Uni-, Schulamts- und Ministeriumsvertretern auf Dienstreise begeben hatte, um das finnische Bildungssystem kennen zu lernen. Allein die Ausstattung der Schulen habe alle begeistert. Damit meint Ulf Dembski nicht etwa nur Möbel sowie Unterrichts- und Lehrmittel, nicht zu vergessen die Schulsauna. „Auch von der personellen Ausstattung mit Schülerfürsorge, Förderlehrern, Assistenten, Krankenschwestern und Freizeitpädagogen. . . können wir nur träumen.“ Mehr noch. „Die wichtigste Erkenntnis war, dass Schulen dort aus einer Hand gemacht werden, die Verantwortung liegt bei der Kommune und nicht wie bei uns in vielen verschiedenen Ämtern und Behörden bis hin zum Ministerium“, so Ulf Dembski, der hofft, dass das neue Schulgesetz hierzulande wenigstens etwas zur Entbürokratisierung beitragen werde. „Wir wollen uns als Stadt natürlich nicht aus der Verantwortung ziehen, aber den Schulen mehr Handlungsspielraum geben“, äußerte er. Am allgemeinen Bildungsdilemma in Deutschland wird sich aber wohl so schnell nichts ändern. „In Finnland haben Lehrer einen ganz anderen Stellenwert, werden in der Gesellschaft hoch geschätzt. Der Beruf ist sehr gefragt, obwohl die Lehrer dort weniger verdienen als bei uns“, weiß Ulf Dembski jetzt. Zudem sei es Ziel der Finnen, keinen Schüler fallen zu lassen. Während in Deutschland mittlerweile 20 Prozent der Schulabgänger ohne Abschluss bleiben, seien es in dem nordischen Land gerade mal 0,4 Prozent. Der große Unterschied: Statt Kinder durch ständigen Leistungsvergleich in Konkurrenz zu bringen, bemühen sich die Pädagogen, jeden Schüler individuell zu fördern und anzuleiten. Sitzenbleiber gebe es dadurch kaum. Und passiere es doch einmal, dass jemand die Klasse wiederholen muss, wertet der Lehrer das als persönlichen Misserfolg. P. HASE

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